Das unverpackte Leben

Wie alles begann

Supermärkte stressten die Visionärin zusehends und sie kochte immer dasselbe. So kaufte die ehemalige SBB-Reiseverkäuferin anfangs auf dem Markt Früchte, Gemüse, Fleisch, Käse, Fisch und Brot ein. Sie bemerkte, dass Früchte und Gemüse vom Markt eine Woche länger halten, als diese von Grossverteilern. Langhaltbare Waren wie Reis und Teigwaren kaufte sie weiterhin beim Supermarkt ein. 

Als sie dann per Zufall in der Münstergasse in Bern über einen Unverpackt-Laden stolperte war die fleissige Velofahrerin begeistert. Dann entstand ein Prozess und nacheinander wurden Küche und Bad unverpackt. Die 33-jährige kauft keine Shampoos mehr, welche in Plastik verpackt sind. Sie hat ihre Naturkosmetikerin entdeckt und bei Marktständen mit handgemachten Seifen kann sie nicht wiederstehen. Hier machen es ihr die 4 Unverpackt-Läden in Bern leicht. Es gibt über Reis, Linsen, Holzzahnbürsten, Bienenwachstücher, Haarseifen, Putzmitteln zum Abfüllen in Glasflaschen alles, was das Herz der umweltbewussten Person begehrt.

Flanieren auf dem Markt

Jedoch findet die Querdenkerin soll man es nicht übertreiben. Auch sie kauft – wenn ihr danach ist – die leckeren Chips in der Packung ein, das Lieblingsjoghurt im Becher und putzt auch immer noch mit einem Staubsauger aus Plastik. Viele Marktgegner denken der Märit sei zu teuer. Die Geniesserin hat ihren Lieblingsgemüsestand gefunden, wo für sie das Preisleistungsverhältnis stimmt. Zudem kann sie dort auch nur 10g Kresse kaufen, so wenig, wie es für einige Rezepte braucht. Sie stellte fest, dass sie weniger Geld ausgibt als in Supermärkten, da sie nur soviel kauft, wie sie wirklich braucht. Zudem macht ihr das Kochen viel mehr Spass und der Gaumen hat zusehends Freude. Mittlerweile ist für die öV-Fahrerin der wöchentliche Besuch des Wochenmarktes ein schönes Ritual geworden. Sie lässt sich treiben, fragt die Bäuerin nach einem Rezept für ein Gemüse, welches sie noch nie gekocht hat. Zudem kauft die Stadtbewohnerin auf dem Märit automatisch regional und saisonal ein. Früchte und Gemüse welche es im Winter nicht aus der Schweiz gibt, kauft sie partout nicht ein in der kalten Jahreszeit. Jedoch z.B. bei der Avocado oder der Banane kann sie nicht wiederstehen. Das ist auch in Ordnung so. Schliesslich macht die Jungunternehmerin nur noch was sie glücklich macht.